Barbara Sherwood Lollar

Altes Wasser, neue Erkenntnisse

Dr. Sherwood Lollar entwickelte Techniken zur Identifizierung chemischer Signaturen in Grundwässern, um Verunreinigungen zu beseitigen und Wasser zu untersuchen, das seit Millionen Jahren kilometerweit unter der Erdoberfläche isoliert ist. Mit Kollegen entdeckte sie das älteste Wasser der Welt, das schätzungsweise mehr als eine Milliarde Jahre alt ist. 

Die Forschung von Dr. Barbara Sherwood Lollar, die sich mit altem Wasser befasst, das seit mehr als eine Milliarde Jahre unter der Erde ruhte, könnten ungeahnte Auswirkungen haben.

Sherwood Lollar, die in Kingston, Ontario, geboren wurde, führt ihr frühes Interesse an einer wissenschaftlichen Laufbahn auf die Bücher von Jules Verne zurück, fürchtete aber, dass alle großen Entdeckungen bereits gemacht worden waren. In der Sekundarschule erfuhr sie, dass Wissenschaftler gerade erst dabei waren, extreme Organismen zu entdecken, die tief im Meer, insbesondere in der Nähe von Hydrothermalquellen lebten. Dies motivierte sie, eine Karriere in der Erforschung dieser neu entdeckten Welten anzustreben. Sie erwarb einen Bachelor of Arts in Geowissenschaften an der Harvard University, promovierte in Geowissenschaften an der University of Waterloo und erhielt ein Postdoc-Stipendium an der University of Cambridge. Danach wechselte sie an die Universität von Toronto und begann ihre Karriere als Professorin.

Sie legte die wissenschaftlichen Grundlagen für die stoffspezifische Analyse stabiler Kohlenstoffisotope, die ermöglicht, mit nur einer winzigen Wasserprobe Schadstoffe in ländlichem und städtischem Grundwasser und deren Quelle zu identifizieren. Auf diese Weise können Ingenieure ermitteln, wie gut ihre Sanierungsmaßnahmen funktionieren.

Als Mitglied eines internationalen Teams untersuchte sie die Art und Verbreitung von tief in der Erdkruste lebenden Mikroben, den Chemolithotrophen. Diese Organismen überleben, indem sie ihre Energie aus Wasserstoff und Mineralien anstatt durch Photosynthese gewinnen. Es wurde die Theorie aufgestellt, dass Leben unter anderen extremen Bedingungen, sogar auf Planeten wie Mars oder einigen Monden der riesigen Gasplaneten ähnliche Strategien anwenden könnte.

2016 wurde sie für ihre Rolle bei der Entdeckung des ältesten Wassers der Welt mit dem John C. Polanyi Award ausgezeichnet. Für ihre Forschung erhielt sie 2019 die Gerhard Herzberg Canada Gold Medal und 2020 den Killam Prize in Natural Sciences des Canada Council for the Arts. Sie ist Fellow der Royal Society of Canada, der American Geophysical Union und der Royal Society, Companion des Order of Canada und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den ENI Award, den Bancroft Award und die Logan Medal.

Die Forschung über Geochemie von Barbara Sherwood Lollar wurden teilweise vom NSERC finanziert.

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