Elsie MacGill

Königin der Hurricanes

Elizabeth “Elsie” MacGill war die erste Frau der Welt, die einen Master in Luftfahrttechnik absolvierte. Für ihre Leistung bei der Aufsicht über die Produktion von Kampfflugzeugen in Kanada während des Zweiten Weltkriegs wurde sie als Heldin der Heimatfront gefeiert. 

Elizabeth „Elsie“ MacGill war eine kanadische Luftfahrtingenieurin, die von 1905 bis 1980 lebte. Sie hat in ihrem Leben viel erreicht und gilt sogar als Heldin der Heimatfront, doch hatte sie auf ihrem Weg zu Größe viele Hindernisse überwinden müssen.

Elsie wurde in Vancouver geboren und war bereits als Kind daran interessiert, Dinge zu reparieren. An der Universität erwarb sie einen Abschluss in Ingenieurwissenschaften, was zu jener Zeit für eine Frau fast unerhört war. Elsie ließ sich nicht entmutigen und schloss 1927 an der University of Toronto als erste Frau in Kanada ihr Studium der Elektrotechnik ab. Danach ging sie an die University of Michigan, um einen Master in Luftfahrttechnik zu machen. Als erste Frau der Welt absolvierte sie 1929 erfolgreich ihr Studium, doch hatte sie dabei mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Gegen Ende ihres Studiums wurde Elsie mit Polio diagnostiziert, und man kündigte ihr an, dass sie nie wieder laufen würde. Da sie sich mit dieser Diagnose nicht abfinden wollte, unterzog sie sich drei Jahre lang einer intensiven Physiotherapie und konnte schließlich wieder mit einem Stock gehen.

Nach einer Reihe verschiedener Stellen wurde Elsie als Chefingenieurin für Luftfahrttechnik bei dem in Thunder Bay ansässigen Unternehmen CanCar angestellt. Dort entwarf sie als erste Frau ein Flugzeug, das Maple Leaf II. Das Flugzeug wurde nie gebaut, da der Zweite Weltkrieg ausbrach und sich die Prioritäten des Unternehmens verschoben. Cancar erhielt den Auftrag, die Hawker Hurricane zu bauen, eines der wichtigsten Kampfflugzeuge der Alliierten. Die Schwierigkeit bestand darin, dass Cancar hauptsächlich Eisenbahnwaggons und Busse herstellte. Elsie rüstete die Produktionslinien der Fabrik erfolgreich auf die Herstellung von Flugzeugen um. Bei CanCar beaufsichtigte Elsie das technische Personal, konstruierte Werkzeuge zur Einrichtung einer Flugzeugmontagelinie und beschaffte amerikanische Teile als Ersatz für die britischen Teile, die nicht mehr geliefert werden konnten. Dank dieser Initiativen wurde Cancar zu einem effizienten Flugzeughersteller, der bis Kriegsende schätzungsweise mehr als 1400 Hurricanes produzierte und die erste wintertaugliche, mit Skiern ausgestattete Version des Flugzeugs entwickelte. Elsie bewirkte großes Medieninteresse, da eine Frau als Ingenieurin in einer Führungsposition zu dieser Zeit eher unüblich war.

Nach Kriegsende arbeitete Elsie als Beraterin in der Luftfahrtindustrie. Außerdem engagierte sie sich verstärkt für die Rechte der Frauen. Sie hatte zwar nie das Gefühl, als Frau benachteiligt gewesen zu sein, doch wurde sie sich zunehmend der Schwierigkeiten bewusst, mit denen andere zu kämpfen hatten. Infolgedessen begann sie, sich an Initiativen wie der Royal Commission on the Status of Women zu beteiligen. Gegen Ende ihres Lebens schrieb sie: „Ich habe viele Auszeichnungen als Ingenieurin erhalten, aber ich hoffe, dass ich auch als Verfechterin der Rechte von Frauen und Kindern in Erinnerung bleiben werde.“

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